TC Wanderlust  1896  Dresden
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Brandnertal vom 06. bis 12. Juli 2025


Das Brandnertal ist uns seit den beiden vorhergehenden Besuchen (2019 und 2023) bereits gut bekannt. Ein familienfreundliches Tal, mit Bergbahnen und interessanten Möglichkeiten für Bergbesteigungen.
Von unserem Quartier in Schindhardt (Südpfalz) fahren wir über Karlsruhe, Ulm und Bregenz nach Brand im Brandnertal. Hier beziehen wir eine große Ferienwohnung im Haus Tuklar.
Nach den vielen heißen Tagen im Pfälzer Wald sind wir über die geringeren Temperaturen hoch erfreut. Auch dass es mal regnet ist nicht schlecht. Allerdings übertreibt der Wettergott etwas, denn die Berge sind nebelverhangen und es schneit bis auf ca. 1900m.
Also packen wir am Montag unsere Regensachen ein und wandern im Talgrund zu einem Wasserfall. Am Wegesrand finden wir viele Walderdbeeren, was das Wandern für die Kinder wesentlich vereinfacht. Weiter geht es jetzt bis zur Schattenlagant Hütte. Hier machen wir Mittag. Zum Draußensitzen oder draußen spielen ist es zu naß, denn immer wieder tröpfelt es von oben.


Von der Hütte aus könnten wir auch mit dem Bus fahren, doch wir entscheiden uns für das Laufen. Die ganze Strecke, hin und zurück, bewältigt das größere Kind super. Es sind immerhin zwölf Kilometer und 450Hm. Am Abend wird in der FeWo gemeinsam gekocht. Darin haben wir inzwischen gute Übung.
Heute ist ein Regentag angesagt und wir fahren mit dem kostenlosen Bus nach Bludenz. Für die Kinder sind die Showräume vom Milka-Werk und für die Erwachsenen eine Brauereibesichtigung angedacht. Die Räume bei Milka sind reine Verkaufsräume mit viel alter und neuer Werbung und die Brauerei hat zu. Beide Sachen sind somit schnell abgehakt. In einem Kaffee essen wir eine Kleinigkeit und laufen quer durch die Stadt bis Bürs.
Der Ort Bürs liegt am Ausgang der gleichnamigen Schlucht und es gibt hier rechts und links vom Bach paar Sportklettergebiete. Wir schauen mal kurz in die Schlucht rein und fahren dann doch mit dem Bus nach Brand zurück.
Für die höheren Berge ist am Mittwoch das Wetter immer noch nicht gut genug. Mit dem uns bekannten Bus fahren wir wieder runter ins Tal und steigen dieses Mal in Bürs aus. Obwohl mitten in der Woche ist in den Klettergärten links und rechts ein reger Kletterbetrieb.
Wir starten unsere Wanderung durch die Bürser Schlucht direkt an der Bushaltestelle. Erst geht es auf der linken Bachseite auf einem teilweise sehr schmalen Pfad entlang. Dann wechselt man ab und zu über Brücken die Flußseite. Man hat teilweise schöne Tiefblicke in den rauschenden Bach. Wir erreichen jetzt den Punkt, wo die Schlucht nicht mehr begehbar ist. Hier zieht rechts ein steiler Weg nach Bürserberg-Boden hoch.
Nachdem wir den Boden erreicht haben, machen wir an einem Jesus-Kreuz Pause. Wir haben einen weiten Rundblick über das Tal von Bludenz und den vielen Bergen, die für uns namenlos sind. Etwas links liegt das Große Walsertal, dann das Gebiet von Vorarlberg und rechts hinten ist die Verwall-Gruppe zu sehen.
Es ist jetzt nur noch ein kurzes Stück bis zur Bushaltestelle. Doch vorher kommen wir an Heidis-Camping vorbei, auf dem wir bereits zwei Mal eine FeWo gemietet hatten.
Mit dem Bus fahren wir nach Brand zurück. Im Ort gibt es ein Barfußpfad und einen Tierlehrpfad, den wir uns anschauen. Danach stärken wir uns in einem Kaffee mit Apfel- und Topfenstrudel.


Der heutige Tag begrüßt uns mit einem strahlend blauen Himmel. Nun kann es endlich hoch gehen. Wir wollen mit den Kindern den Lünersee umrunden. Eine ideale Kinderwanderung mit sechs Kilometer Länge und zwei Bergfreunde entscheiden sich für die Besteigung des Schafgafall (2414m). Zusammen fahren wir mit dem Bus bis zur Talstation der Lünerseebahn.
Oben, an der Staumauer trennen wir uns, denn die beiden Bergbesteiger erhöhen ihr Tempo.
An einem kleinen Kletterblock probieren sich die Kinder aus. Dann geht es weiter. Die Lünersee Alpe ist unser Mittagsziel. Wir essen eine Kleinigkeit und trinken etwas. Als die freilaufenden Hühner merken, dass bei uns ab und zu Krümel herunterfallen, waren sie unsere ständigen Fußbegleiter. Wir setzen unsere Seeumrundung weiter fort und werden bald darauf von den beiden Freunden eingeholt.
Als wir unterhalb der Weggablung zur Totalphütte sind, fliegt ein Rettungshubschrauber kurz unter der Hütte eine kleine Mulde an und setzt einen Retter ab. Wenig später bringt er die Trage, die dann mit einer verletzten Person ausgeflogen wird.
So ein Einsatz hätte uns im vergangenen Jahr auch fast bevorgestanden, als beim Abstieg von der Schesaplana einer von uns ausgerutscht war. Es ging aber zum Glück alles gut.
Ja, die Schesaplana war eigentlich auch das Ziel für diese Woche gewesen, doch erstens lag Ende Juni noch sehr viel Schnee in den Flanken, so daß sogar die Hüttenwirte von der Totalphütte im Netz gewarnt haben und zweitens kam am Anfang der Woche noch einiges dazu. Es wäre eine richtige Winterbesteigung geworden, ohne die Schneebrettgefahr einschätzen zu können. Also benötigen wir noch einen dritten Anlauf für diesen Gipfel.
An unserem letzten Wandertag fahren wir von Brand aus mit der Dorfbahn zur Mittelstation. Wir wandern über einen Barfußweg (nur die Kinder) Richtung Innere Parpfienzalpe. Diese liegt unterhalb vom Berg Tuklar und unser Weg verläuft bis dorthin oberhalb von großen Murenabgängen. Auf der Alpe machen wir Rast und kaufen auch paar Hofprodukte, wie Käse und Wurst. Die Kinder vergnügen sich auf dem großen Spielplatz.
An dieser Alpe beginnt ein Tiererlebnispfad, der an acht Stationen die Tierwelt auf der Alm vorstellt und bis zur Palüdhütte geht, bzw. bis zur Bergstation der Palüdbahn.
Auf halben Weg kommt uns ein Wanderlustiger entgegen, der bereits mit seiner Bergbesteigung fertig ist. Heute Morgen ist er mit dem Bus bis zur Haltestelle Sonnenlagant gefahren und zum Mottakopf (2160m) hochgestiegen. Die fast tausend Höhenmeter bewältigte er in zwei Stunden. Dann stieg er ab und lief zur Palüdbahn rüber und fuhr zu uns hoch.
Wir wandern nun gemeinsam und kehren in der Palüdhütte zum Mittag ein. Kurz vor der Bergstation liegt an einem kleinen See die letzte Station des Tiererlebnispfades. Die wird auch erst einmal erkundet. Dann fahren die beiden Kinder zusammen mit ihrem Vater mit der Bahn ins Tal. Wir aber steigen zum Grund des Schwarzbächles ab, der dann zum Palüdbach wird und gelangen so zur Talstation.
Auf unserem Heimweg kommen wir an einer Gaststätte vorbei, in der wir für den Abend Plätze reservieren. Das Abendessen war ausgezeichnet. Eine Mischung aus Italiener und einheimischer Küche. Ein schöner Abschluß dieser Urlaubswoche.
Heute, am Sonnabend ist nun Abreisetag und der Urlaub geht zu Ende. Endgültig!
Für paar Wanderlustige war das eine Woche in den Glarner Alpen, eine Woche Südpfalz und eine Woche Brandnertal. Andere hatten teilweise nur zwei Wochen oder sogar nur eine Woche Urlaub.
Berg Heil!
Knut


 
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