TC Wanderlust  1896  Dresden
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Die Wanderlust im Steinwald - 12.09. bis 18.09.2011

Die Planung der Tour begann mit der Frage: „Was gibt es denn nun Besonderes im Steinwald?“
Die Antwort: Viele Steine zum Klettern und viel Wald zum Wandern.
Am Montag begann unsere diesjährige Herbsttour mit der Anreise einer immer lustigen und gut gelaunten kleinen Gruppe der Wanderlust, einschließlich unserer Gäste. Wir quartierten uns im Gasthof Mühlbachtal in Friedenfels bei der Fam. Daubner ein. Insgesamt waren wir 14 Teilnehmer und dazu „Purzel“, der kurzbeinige Wanderhund meines Bruders. Am Nachmittag gab es zur Eingewöhnung eine kleine Ortsbesichtigung und Umrundung des nahegelegenen Sees.


Für den nächsten Tag war eine Wanderung zum Oberpfalzturm vorgesehen. Wir fuhren auf einen Wanderparkplatz in einem Sattel am Geisberg.  Von dort aus liefen wir, am Kiebitzstein vorbei, zur Burgruine Weißenstein. Leider begann es etwas zu regnen und die Wolken senkten sich immer tiefer. Trotzdem gingen wir weiter zur Platte. Auf der höchsten Stelle der Platte wurde vor einigen Jahren der neue Oberpfalzturm errichtet. Es war wetterbedingt keine Supersicht, aber für einen Überblick über den Naturpark Steinwald war es noch ausreichend. Vom Turm aus wanderten wir zum Marktredwitzer Haus. Zum Mittag wurden wir mit guter böhmischer Küche verwöhnt. Es ist ein Haus des Fichtelgebirgsverein und der Pächter kommt aus Böhmen.
Nach der Mittagspause ging es wieder zurück zu den Autos. Die Tour war mit 9km zwar nicht sehr lang, verschaffte aber erste Eindrücke über den Steinwald.
Am Mittwoch, stand der Besuch vom Waldnaabtal auf dem Plan. Am Ortsrand von Falkenberg, an der Hammermühle kann man gut parken. Hier begann die 10km-Runde, eine der schönsten Touren im Gebiet; gehört aber nicht mehr direkt zum Steinwald. Auf dem Uferweg wanderten wir an der Waldnaab entlang, vorbei an größeren und kleineren Felsgebilden, wie z.B. dem Kammerwagen. Es gibt im Talgrund eine Quelle mit dem Namen „Sauerbrunnen“. Das Wasser schmeckt etwas säuerlich, aber mit dem Zoiglbier, das es dann später an der Blockhütte gab, kann es nicht mithalten. Nach einer schönen Rast im Biergarten der Blockhütte ging es in einem Seitental an mehreren Fischweihern vorbei zum Mühlnickelwehr im Bürgerwald. Nun war es nicht mehr weit bis Falkenberg. Leider hatte keine von den Kommunbrau-Gaststuben geöffnet, so dass wir nach Tirschenreuth zum Kaffeetrinken fuhren.
Der heutige Tag begann wieder mit herrlichem Wetter und wir beschlossen, die „Felsenrunde“ zu gehen. Start ist in Pfaben, was von Friedenfels ca. 5km entfernt liegt. Vom Wanderparkplatz am Gasthaus Zrenner ging der Weg in Richtung Hoher Saubadfelsen. Vorher passierten wir noch den Zipfeltannenfelsen und einen richtigen Steinpilz. Der Hohe Saubadfelsen ist mit einer Steiganlage ausgestattet, welche zu einem schönen Aussichtspunkt führt. Die Sicht war heute wesentlich besser als vor zwei Tagen auf dem Oberpfalzturm. Danach ging es zum Waldhaus. Das „Waldhaus“ klingt nach Gasthaus, ist aber nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet. Im daneben liegenden Wildgehege konnten wir ein paar Hirsche sehen, die sich vor den neugierigen Blicken der Wanderer ins Unterholz verzogen hatten. Über den Reiseneggerfelsen (auch eine Aussicht) wanderten wir zu unserem Ausgangspunkt, dem Gasthaus Zrenner in Pfaben zurück. Es war nun Zeit für die Mittagspause. Nach dem Essen war der Räuber- und der Vogelfelsen unser Ziel. Beide Felsen, zusammen mit dem Gebiet der Ratsfelsen sind die wirklich bedeutenden Kletterziele im Steinwald. Es gibt in den Nordseiten dieser Felsen schöne glatte Granitkletterein, Wände oder auch Risse. Doch in der Südseite sind es die runden Wollsackverwitterungen, welche sich teilweise sehr unangenehm klettern lassen.
Heute, am Freitag, ließen wir es etwas ruhiger angehen. Wir fuhren nach Neustadt am Kulm. Der Rauhe Kulm ist ein Vulkankegel auf dem ebenfalls ein Aussichtsturm errichtet wurde. 
Eine ernste Bergtour, mitten in der Natur! Wenn man die Warnschilder beachtet!
Nach einem kurzen steilen Anstieg, dann die ca. 100 Stufen bis zur Aussichtsplattform hoch und man wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Der Blick schweift vom Fichtelgebirge, den Steinwald weiter über den Böhmerwald und Pfälzerwald bis zur Fränkischen Schweiz.
Nach einer kurzen Einkehr im Gasthaus am Fuße des Vulkankegels fuhr ein Teil der Gruppe zum Armesberg. Ein Aussichtsberg oberhalb von Kulmain.


Die Kletterer fuhren wieder nach Pfaben und gingen zum Gebiet der Ratsfelsen zum Klettern. Die Orientierung ist inzwischen recht einfach. Man geht den ausgeschilderten Rettungswegen der Bergwacht nach und findet die Felsen auch ohne Führer oder Karte. Am Waldkopf kletterten wir in der Nordseite zwei Wegen und besuchten danach noch den Vogelfelsen. Wir kletterten in der Ostseite, welche schöne und einfache liegende Granitplatten bietet.
Nach dem Abendbrot in unserem Quartier öffnete der Gastwirt Herr Daubner für uns seine Krippenausstellung. Herr Daubner ist nicht nur ein begnadeter Maler, sondern er kann sein künstlerisches Talent auch in der Schnitzerei umsetzen. Seine Figuren sind filigran geschnitzt und sehr lebendig. Kunst kommt eben doch von Können.
An unserem letzten Wandertag sind wir von Fuchsmühl aus zum Hackelstein gewandert. Der Hackelstein ist ein von alters her bestiegener Aussichtspunkt, der allerdings durch die hohen Bäume keine Aussicht mehr bietet. Ebenso der Augsburger Turm, welcher gleich daneben steht und ein Klettergipfel mit einem Klettersteig ist. Das Seil vom Klettersteig zieht sich von ganz unten bis zum Gipfel hoch, wo dann auch ein Meter davor unser Besteigungsversuch abgebrochen wurde. Der Grund? Ein Hornissennest war direkt am Ausstieg und die lieben Tierchen flogen schon recht aufgeregt umher, um zu schauen, wer sie da beim Nestbau stören will. Wir wollten  nicht stören und auch nicht gestochen werden. Somit traten wir den ruhigen Rückzug an. Die Natur hatte wieder einmal über den Menschen gesiegt. Dabei ist so ein Tierchen nur zwei bis drei cm lang. Zum Mittagessen waren wir wieder in Fuchsmühl. Ein Teil der Gruppe fuhr mit den Autos zurück ins Quartier, zusammen mit Frank und Dietmar wanderte ich nach Friedenfels zurück.


Wir hatten eine schöne Wander- und Kletterwoche im Steinwald verbringen können und viel zu früh war der Sonntag schon da - unser Abreisetag.
Nach dem Frühstück trennten sich nun wieder unsere Wege. Die meisten Wanderlüstlinge fuhren Richtung Dresden. Unsere Memminger Gäste, Iris und ich machten uns Richtung Süden auf. Süden heißt nicht immer schönes Wetter. Kurz nach Fahrtbeginn begann es zu schütten und das hielt bis München an. Es regnete dann noch weitere zwei Tage. Was hatten wir nur für ein Glück mit dem Wetter! Eigentlich kein Wunder, denn wir hatten jeden Abend schön aufgegessen.
Berg Heil
Knut


 
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