Ein kalter Klettertag am Zschirnstein 17.08.2025
Der August war in diesem Jahr am Monatsanfang besonders heiß gewesen. Wir entscheiden uns deshalb für das Klettern am Zschirnstein.
Wir treffen uns am Parkplatz in Kleingießhübel und löhnen die fünf Euro Parkgebühr für diesen schrägen Schotterplatz. So sind halt unsere neuzeitlichen Wegelagerer.
9 Uhr Treffen - nicht zu spät war ausgemacht, denn es könnte am Sonntag heiß werden. Als wir auf dem Parkplatz in Kleingießhübel eintreffen sind schon drei Leute da. Sie sitzen in ihren Autos und warten auf uns. Warum nur? Beim Aussteigen merken wir es sofort.
Es bläst ein kalter Wind, der eher an ein Herbstklettern erinnert. Ein Bergfreund steig wie ein Sommerfrischler aus dem Auto. Zu Haus hat die Sonne geschienen, meint er. Hier nicht, merkt er!
Da ich in Schandau zwei Jacken übergezogen hatte, gebe ich ihm eine davon großzügig ab.
Wir starten sofort, nachdem die letzten Wanderlustigen eingetroffen sind, um uns warmzulaufen. Aber nur langsam komme ich auf Betriebstemperatur, obwohl es steil nach oben geht.
Heute wollen wir im Bereich der Zschirnsteinwarte klettern. Als erstes wird der SO-Riß V* und die W-Kante III* am Kleingießhübler Turm geklettert.
Wer sichert oder später auf dem Gipfel nachholen muß, spürt den kalten Wind und beginnt schnell zu frieren. Wo habe ich nur meine zweite Jacke gelassen, denke ich mir so?
Einer Bergfreundin wird es bei Sichern ebenfalls zu kalt. Sie verzichtet auf den Nachstieg vom SO-Riß und macht dafür lieber eine kleine Wanderung. Wir treffen sie später am Parkplatz wieder.
Unser zweiter Gipfel ist die Zschirnsteinwarte. Erst wird der Talweg III* geklettert. Danach die Westkante VI*. Vom Gipfel aus „rettet“ dann der Vorsteiger einen anderen Bergfreund aus der Bruchwand IV. Die kleine Sanduhr an der Schwierigkeit der Bruchwand festig dessen Moral nicht und so ist ein Seil von oben immer die bessere Lösung.
Mir ist es beim Sichern dermaßen kalt geworden, dass ich mein Kletterzeug einpacke. Es ist immer noch sehr windig, aber langsam, sehr langsam kommen die ersten Sonnenstrahlen raus.
Wir hätten uns heute erst am Mittag treffen sollen.
Da nicht nur mir die Kletterlust eingefroren ist, steigen wir wenig später gemeinsam zum Parkplatz ab. Die wenigen Pilze am Wegesrand werden eingesammelt und reichen für ein schönes Abendessen für einen Singlehaushalt.
Im Gasthaus, welches gegenüber vom Parkplatz liegt, sitzen wir jetzt auf der Terrasse und genießen die Augustsonne, die heute früh verschlafen hatte. Auch unserer Wanderin ist es inzwischen wieder warm geworden.
Berg Heil!
Knut