TC Wanderlust  1896  Dresden
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150 Jahre Bergsteigen in Sachsen 2014


Am 6. März 1864 wurde der Falkenstein von den Schandauer Turnern unter sportlichen Aspekten bestiegen. Es ist die Geburtsstunde des Sächsischen Bergsteigens. Aus diesem Anlaß fand im Nationalparkbahnhof in Bad Schandau eine kleine Feierstunde statt. Gegen 9:30Uhr treffen sich unsere Leute am Bahnhof Bad Schandau.
Die Feier wurde vom SBB-Geschäftsführer eröffnet. Danach sprachen der Bürgermeister Herr Eggert von Bad Schandau, der wohl noch nie so viele Menschen in seinem Bahnhof gesehen hat. Es folgten weiter Redner. Die Feier wurde von einer sehr schön gestalteten Ausstellung zum Klettern in der Sächsischen Schweiz und dem Gesang der Bergfinken umrahmt. Die Ausstellung soll im Stadtmuseum Bad Schandau weitergeführt werden.


Zum Abschluß der Feierstunde stellte Michael Schindler das „Personen- und Klublexikon Sächsische Schweiz“ vor. Unter Mithilfe von vielen Helfern ist ein einzigartiges Werk der Klettergeschichte im Elbsandsteingebirge entstanden. Die Hauptarbeit lag dabei bei Tina und Micha. Unsere Wanderlust hat dazu einen kleinen Beitrag leisten können, indem wir Clubunterlagen zur Verfügung stellten und Einträge überprüften. Noge und Knut sind deshalb in Lexikon mit genannt. Das Buch konnte am Ende der kleinen Feier käuflich erworben werden.
Ich beschwerte meinen Rucksack mit 4 Büchern = 6kg, denn das Kletterzeug lag zu Hause und es ging mit der vom SBB gecharterten Fähre nach Postelwitz.


Wir liefen den Wolfsgraben nach Ostrau hoch, stiegen zur Schrammsteinbaude ab und den Schießgrund wieder aufwärts. Unterwegs trafen wir viele Bekannte. Am Falkenstein wurde bereits viel geklettert, obwohl das Wetter etwas trüb war. Zum Beispiel die Kotzwand, der Hohe Riß und am Schusterweg war dann Hochbetrieb. Die ersten Kletterer seilten bereits ab, als die kleine Feierstunde am Einstieg des Turnerweges zu Ende ging. Wir machten Rast unter dem Südriß.
Weiter ging es an der Hohen Liebe vorbei zum Campingplatz ins Kirnitzschtal. Durch die Dorfbachklamm stiegen wir nach Altendorf auf und wanderten den Panoramaweg zum Kiefricht.
Heute eine Kleingartenanlage mit großem Parkplatz. Wir blieben auf der Höhe und besuchten die künstliche Schlossruine und den alten Standort der Gaststätte Schlossbastei oberhalb von Bad Schandau. Die Gaststätte wurde Ende der 70´erJahre leider abgerissen und nur eine Aussicht erinnert daran. Von dem Plateau gibt es einen Direktabstieg in die Stadt.
Man wird es nicht glauben, aber man kommt – mitten in der Sächsischen Schweiz - an künstlich eingebohrten Massivrouten, die mit Bühlerhaken und künstlichen Plastikgriffen versehen sind vorbei. Oben die künstliche Ruine - unten die künstlichen Kletterwege.


Wir suchten uns eine Gaststätte und landeten am Markt bei „Barthel´s“, der erst am 1. März 2014 eröffnet hatten. Obwohl eigentlich geschlossen war wurden wir herzlich begrüßt. Wir gönnten uns paar Bierchen und ein leckeres Essen. Nach dem letzten Hochwasser wurden die Räume wieder neu hergerichtet und es ist eine sehr empfehlenswerte Gaststätte entstanden.
Ob die Schandauer Turner am 6. März 1864 nach ihrer Besteigung des Falkensteins in einer Gaststätte ihren Sieg feierten ist uns nicht bekannt. Für uns war „Barthel´s“ ein schöner Abschluß eines erlebnisreichen Tages.


Berg Heil!

Knut


SW-Foto Falkenstein von R. Seifert 1964


 
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