TC Wanderlust  1896  Dresden
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KALT und HEISS


Eine Tour auf den Damavand – 5671m


Der Damavand – ein erloschener, aber noch rauchender Vulkan, der mit 5671m ü.M. nicht nur der höchste Gipfel im Iran, sondern zugleich der höchste semi-aktive Vulkan in Eurasien ist – sollte das Ziel meiner Reise sein.
Von Dresden aus ging es über Berlin nach Teheran. Auf dem Flughafen Teheran trifft sich unsere achtköpfige Reisegruppe mit unserem Reiseleiter zur Fahrt ins Hotel.
Nach kurzem Aufenthalt geht es am gleichen Tag mit dem Bus zum 4155m hohen Koloun Bastak, den wir am nächsten Tag bei herrlichem Sonnenschein bestiegen. Beim Abstieg mit Gewitter hatten wir mit kräftigen Graupelschauern und Regen zu kämpfen.
Tags darauf, wieder bei schönem Wetter, fuhren wir mit dem Bus nach Polour am Fuße der Damavand. Weiter ging es mit geländegängigen Fahrzeugen hinauf zum Basislager. In Gousfandsarai, etwa 3000 m hoch, schliefen wir eine Nacht in Zelten, wie auch schon am Koloun Bastak.


Von hier ging es am nächsten Morgen, nach dem Abbau der Zelte, zu Fuß hinauf ins Hochlager auf 4200m, das wir nach vier Stunden erreichten. Das Gepäck hatten Mulis inzwischen heraufgebracht. Auf terrassenförmigen ebenen Flächen bauten wir unsere Zelte für die nächsten drei Nächte auf. Im Lager gibt es neben einem festen Unterkunftshaus älteren Datums auch eine neu erbaute, bewirtschaftete Hütte, ähnlich der Alpenvereinshütten. Aber für unsere Bergtour war die einfache Zeltübernachtung vorgesehen.
Für den nächsten Tag war eine Akklimatisationstour geplant. Wir stiegen über Geröll und Felsgrate auf etwa 5000 m bis nahe zum Eisfall, einem gefrorenen Wasserfall.
Freitag, 22. Juli 2011 – Gipfeltag!
Gegen 6 Uhr starteten wir unseren Aufstieg. In der Nacht hatte es wieder geschneit und so liefen wir schon unterhalb des Eisfalls im Schnee. Eine unübliche Situation in dieser Jahreszeit an diesem Berg, wie uns unser Bergführer sagte.
Trotz dieser etwas erschwerten Bedingungen stiegen wir Stunde um Stunde aufwärts. Ein leichter Schwefelgeruch lag in der Luft. Wir sahen gelbe Steine und Felszacken wo kein Schnee lag. Nach 6,5 Stunden erreichten wir den mit Felsen gesäumten Kraterrand. Wie mir schien, hatte keiner unserer Gruppe Höhenprobleme. Leider war es auf dem Gipfel sehr neblig und wir konnten nur zeitweise den gegenüberliegenden Kraterrand sehen.



Der Krater selbst war nur eine flache, schneegefüllte Mulde, in die man bequem hinunter gehen konnte. Nach ca. einer Stunde stiegen wir wieder ab, vorbei an einer Fumarole, deren beißender Rauch uns das Weite suchen ließ. Weiter unten begleiteten uns wieder Graupelschauer und leichtes Gewitter auf dem Weg ins Lager.
Am nächsten Tag stiegen wir hinunter nach Polour und der Bus brachte unsere Gruppe wohlbehalten zurück ins Hotel.


Berg Heil Frank


 
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